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Platz da! Wie schafft man schöne, lebendige Plätze ?

Eine Erkundungstour zu städtischen Plätzen

Kurze Details

Treffpunkt: 65185 Wiesbaden, Luisenplatz, Obelisk, am Waterloo-Denkmal

Im Tourenbeitrag enthalten: Themenführung

Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 4 Personen.

Zusätzliche Termine, Gruppentermine oder Firmenevents gerne auf Anfrage.

Bitte beachten Sie, dass für die Bearbeitung Ihrer Buchung und den sofortigen Ausdruck Ihres Tickets als print@home eine Bearbeitungsgebühr anfällt.

Erwachsene
22
Kinder 6-12 Jahre
5

Über die Architekturführung

Die Stadt ist eine Bühne, auf der wir täglich Theater spielen, gern auf der Straße, am liebsten „auf’m Platz”. Wer gedacht hat, mit dem Siegeszug der virtuellen Datenräume schwinde die Bedeutung des öffentlichen Stadtraums, sieht sich gründlich getäuscht: Auch Menschen, die in den digitalen Medien zuhause sind, wollen “draußen” etwas erleben, suchen das Gedränge, die Face-to-Face-Begegnung vor Ort, das Beisammensein auf dem Platz. Warum aber gelingt es Architekten und Stadtplanern so selten, geeignete Räume dafür zu schaffen?

Warum, zum Beispiel, funktioniert der Luisenplatz nicht so gut? Gewiss, er ist schön, maßvoll, von klassizistischem Zuschnitt; zudem ist er zentral gelegen, gut erreichbar und von räumlicher Geschlossenheit. Aber – es fehlen ihm die “starken Ränder”: die Geschäfte und Restaurants, die einen Platz erst zum Leben erwecken. So wie den Mauritiusplatz, der dem Spaziergänger das Gefühl gibt, mitten in der Stadt zu stehen. Oder wie den Schlossplatz: Rathaus, Landtag und Marktkirche demonstrieren, dass ein Platz stilistisch nicht einheitlich sein muss, um zu funktionieren. Die Gebäude bilden trotz ihrer Unterschiedlichkeit ein vitales städtebauliches Ensemble.

Das kann man von den Nachbarn nicht sagen: Das Dern’sche Gelände ist eine Kahlfläche, der die klaren Platzkanten abhandengekommen sind, und der Kaiser-Friedrich-Platz (der frühere Theaterplatz, siehe Titelfoto) ist ein Opfer der Nachkriegsbebauung: Auf der Südseite zeigt ihm das Apartmenthaus “Vier Jahreszeiten” die kalte Schulter, nach Westen fehlt ihm die Einfassung durch Fassaden. Dabei muss man nur aufs Bowling Green gegenüber schauen, dann weiß man, wie es geht: Kurhaus und Kolonnaden umfangen den Platz wie ein Forum und geben ihm sein unverwechselbares Gesicht.

Mit Christopher Schwarz, Jury-Mitglied beim Deutschen Architekturpreis.

Oder lieber zu unserer anderen Architekturführung mitkommen: über die Architektur des Ankommens und Eintretens?